Das Spiel unterteilt sich in fünf Phasen.
Die Spielzüge werden in allen Phasen je nach Spielplattform notiert und von den Spielern gleichzeitig und verdeckt abgegeben. Hiernach erfolgt eine Auswertung.
Alle Armeen können im Frühlings- bzw. Herbstzug auf ein benachbartes Feld ziehen, stehen bleiben oder einen Zug einer anderen Einheit unterstützen. Flotten können neben den eben erwähnten Zugmöglichkeiten zusätzlich eine Armee über ein Wasserfeld in eine benachbarte Küstenregion übersetzen. Für jede Einheit darf nur ein Zug abgegeben werden. Da in jedem Fall in einem Spielfeld nur eine Einheit stehen darf, kommt es manchmal nach der Zugphase zu einem Rückzug. Die geschlagene Einheit hat nun die Möglichkeit sich in ein freies benachbartes Feld zurückzuziehen. In der Phase 5 kommt es zu Auf- bzw. Abbauten. Nach den Herbstzügen wird nun geprüft, ob ein Spieler neue VZ besetzt oder vorhandene verloren hat. Die Anzahl der VZ bestimmt wie viele Einheiten der Spieler auf dem Brett haben darf. Die neu erworbenen VZ werden in der eigenen Spielfarbe markiert und bleiben im Besitz des Spielers bis ein anderer Spieler im Herbstzug erfolgreich diesen VZ besetzt. Falls ein Spieler in der Phase 5 mehr VZ besitzt als Einheiten, darf er in seinen Heimat VZ und nur in diesen, jeweils eine Armee oder eine Flotte aufbauen. Flotten dürfen natürlich nur in Küsten-VZ gebaut werden. Hat der Spieler weniger VZ als Einheiten, muss er eine oder mehrer beliebige Einheiten entfernen.
Der Reiz von Diplomacy besteht eigentlich im Spielgeschehen vor den einzelnen Phasen. Den Spielern wird nämlich eine gewisse Zeit eingeräumt, um miteinander in Verhandlung zu treten. Die Spieler können dann in Gruppen oder unter vier Augen die Spielzüge absprechen und Strategien aushandeln, an die sich allerdings keiner der Spieler halten muss. Unfehlbare Menschenkenntnis, demagogisches Verhandlungsgeschick, eisenhartes Durchsetzungsvermögen und strategischer Spürsinn sind nun gefragt, um die anderen Spieler von der eigenen Taktik zu überzeugen und um sich letztendlich als diplomatisches Genie durchzusetzen. Kein Würfelglück, kein Zufallsereignis bestimmt den Verlauf des Spieles, es kommt einzig und allein auf die persönlichen Fähigkeiten der Spieler an.
Diplomacy hat für Anfänger zwei abschreckende Eigenschaften. Zum einen ist ein Spiel unter fünf Stunden am Brett nicht zu empfehlen und zum anderen benötigt man sieben Spieler, die diese Zeit aufbringen. Aus diesen Gründen und wegen der Tatsache, dass die Regeln nicht erfordern, dass die Spieler an einem Ort sind, haben sich in den 1970er und 1980er Jahren mehrere Spielgemeinden entwickelt, die das Spiel auf dem Postweg gespielt haben. Die Verhandlungen unter den Spielern wurden per Brief geführt, bevor sie die Spielzüge ebenfalls per Post an einen Spielleiter geschickt haben. Dieser hat die Auswertung dann wiederum an die einzelnen Spieler versandt. Die begeisterten Spieler haben somit auf sich genommen, dass eine Diplomacypartie teilweise über 12 Monate gedauert hat. Im Zeitalter des Internets konnte für diese Spielweise eine größere Community gewonnen werden.
Und wenn alles gut läuft, bist du auch bald Teil unserer Community!